Sitzung: 08.10.2015 Bau- und Umweltausschuss
Bürgermeister Krämer begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn
Ingenieur Wolfgang Fuchs vom Ingenieurbüro Miller, Nürnberg. Das Ingenieurbüro
Miller hat den Auftrag erhalten die vorliegende Wasserstudie zu überarbeiten.
Der Auftrag beinhaltete den Aufbau eines digitalen Grobnetzes, die hydraulische
Überrechnung der gemeindlichen Wasserversorgungsanlage und die Sanierungs- und
Optimierungsplanung dazu.
Die Trinkwasserversorgungsanlage des Marktes Heiligenstadt i. OFr. ist
dringend sanierungsbedürftig. Zwar wurden in den letzten 10 Jahre bereits
erhebliche Kosten für die Sanierung ausgegeben. So wurden u.a. die fünf
Tiefbrunnen neu ausgebaut, ein Tiefbrunnen neu gebohrt, Zubringerleitungen zum
Volkmannsreuther Berg neu gebaut, Verbindungsleitungen nach Herzogenreuth,
Lindach, Tiefenpölz neu errichtet, die Aufbereitungsanlage im Tölzer Wasserhaus
erweitert und die Ortsnetze von Zoggendorf, Kalteneggolsfeld, Oberngrub,
Teuchatz, Reckendorf, Neumühle neu verlegt. Diese Maßnahmen wurden größtenteils
über Verbesserungsbeiträge bereits abgerechnet.
Nunmehr müssen die schlechten Druckverhältnisse, die Ortsnetze
verbessert und die Vorhaltung des Löschwasserschutzes in den Ortschaften
sichergestellt werden. Ein überaus vordringliches Problem stellt die Druckerhöhungsanlage
in der Helmut-Schatzler-Straße dar, da die bestehende Anlage, bei Ausfall nicht
mehr repariert werden kann und für den westlichen Teil von Heiligenstadt, durch
die bauliche Entwicklung, mittlerweile zu klein ist und den Anforderungen nicht
mehr entspricht. Weitere Verbesserungsmaßnahmen müssen unmittelbar in Angriff
genommen werden. Die vorliegende Studie ist aus dem Jahr 2003 und musste
überarbeitet, bewertet und auf den jetzigen Stand gebracht werden. Auf
Grundlage der neuen Studie vom Ingenieurbüro Miller, Nürnberg, wurde eine neue
Prioritätenliste (Phasen) mit Bauabschnitte zusammengestellt. Diese
Bauabschnitte sollen dann über Verbesserungsbeiträge auf die Bürger umgelegt
und abgerechnet werden.
Bürgermeister Krämer erteilt Herrn Fuchs das Wort.
Die Wasserversorgungsanlage wird in vier Phasen saniert bzw. optimiert.
Im Zuge der Sanierung/Optimierung wird die gesamte Wasserversorgungsanlage neu
strukturiert.
Die bestehenden 8 Druckzonen werden dabei auf 4 Druckzonen reduziert. In
jeder Sanierungs-/Optimierungsphase wird eine der neuen Druckzonen gebildet.
Phase 1: Druckzone 1
Zur Druckzone 1 gehören die Gemeindeteile
- Heiligenstadt
- Traindorf
- Neumühle
- Reckendorf
Die Phase 1 umfasst im Wesentlichen folgende Maßnahmen:
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Sanierung des Druckerhöhungspumpwerks (DPW) Helmut-Schatzler-Straße. Begründung: Die vorhandene Technik ist völlig veraltet;
Ersatzteile sind nicht mehr verfügbar. |
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Errichtung eines neuen DPW für die Gemeindeteile Neudorf, Stücht,
Ziegelhütte. Begründung: Derzeitige Druckverhältnisse völlig
unzureichend. |
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Errichtung Hochbehälter im Bereich Pavillon (V = 400 m³) inkl. der zu-
und abführenden Leitungen und einer Hauswasserdruckerhöhung für den
Jugendzeltplatz. Begründung: Bereitstellung Löschwassergrundschutz für
Familienzentrum und ausreichender Versorgungsdruck Jugendzeltplatz;
Vergrößerung des völlig unzureichenden Speichervolumens |
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Sanierung des Pumpwerks Stüchter Berg als zukünftiges Überhebepumpwerk
(ÜPW) für den neuen Hochbehälter. Begründung: Befüllung HB Pavillon. |
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Errichtung eines Löschwasserbehälters (V = 220 m³) in der
Steinigstraße. Begründung:
Bereitstellung Löschwassergrundschutz für den Bereich
Helmut-Schatzler-Straße / Vorderer/Hinterer Steinig. |
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Sanierung des Hochbehälters Heiligenstadt. Begründung: Hygienestandards werden derzeit nicht
eingehalten. |
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Sanierung und Optimierung des Wasserverteilungsnetzes in der Zone 4
durch Schaffung von Ringschlüssen und Vergrößerung bestehender Rohrnennweiten
Begründung: Sicherstellung einer ausreichenden
Löschwasserversorgung. |
Zeitraum: 2015
bis 2020
Gesamtkosten: 2.910.000
EUR
Phase 2: Druckzone 2
Zur Druckzone 2 gehören die Gemeindeteile
- Dürrbrunn
- Volkmannsreuth
- Leidingshof
- Siegritz
- Neudorf
- Stücht
- Veilbronn
Die Phase 2 umfasst im Wesentlichen folgende Maßnahmen:
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Sanierung Hochbehälter Dürrbrunn inkl. ÜPW. Begründung: Hygienestandards werden derzeit nicht
eingehalten. |
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Sanierung Hochbehälter Leidingshof. Begründung: Hygiene- und Sicherheitsstandards werden derzeit
nicht eingehalten; der Hochbehälter verfügt über keinen Stromanschluss. |
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Sanierung Wasserwerk Volkmannsreuth inkl. elektrischer Schaltanlage. Begründung: Verfahrenstechnik ist derzeit nicht auf realen
Durchsatz abgestimmt; die elektrische Schaltanlage ist völlig veraltet, die
Ersatzteilbeschaffung nicht mehr möglich. |
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Schaffung einer neuen Anbindung zwischen dem Wasserwerk Volkmannsreuth
und dem Hochbehälter Leidingshof durch eine neue Beschickungsleitung. Begründung: Vorhandene Leitung verläuft über weite Strecken
über Privatgrund und ist für eine ausreichende Löschwasserversorgung von
Veilbronn zu klein dimensioniert. |
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Anschluss Veilbronn an die neue Beschickungsleitung über einen
Druckminderschacht und eine neue Leitung zwischen Schulmühle und Flurnummer
1909 Begründung: Bereitstellung des Löschwassergrundschutzes. |
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Anschluss Naturfreundehaus vom neuen Druckminderschacht Veilbronn aus und
zugleich Auflassen bisheriger Unterbrecherschacht. Begründung: Unterbrecherschacht stellt aufgrund seines
Zustands ein Verkeimungsrisiko dar. |
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Neue Verbindungsleitung Neudorf-Stücht. Begründung: Bestehende Leitung neigt zu Rohrbrüchen und
verläuft über weiten Strecken auf Privatgrund. |
Zeitraum: 2021
bis 2026
Gesamtkosten: 3.040.000
EUR
Phase 3: Druckzone 3
Zur Druckzone 3 gehören die Gemeindeteile
- Oberngrub
- Kalteneggolsfeld
- Burggrub
- Oberleinleiter
- Zoggendorf
Die Phase 3 umfasst im Wesentlichen folgende Maßnahmen:
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Neuerrichtung Hochbehälter Kalteneggolsfeld inkl. DPW im Bereich des
Hochpunktes der Zuleitung von Dürrbrunn und Auflassung des bestehenden
Hochbehälters. Kalteneggolsfeld Begründung: Hygienestandards werden derzeit nicht
eingehalten; Vergrößerung des völlig unzureichenden Speichervolumens. |
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Erneuerung der Verbindungsleitung zwischen Oberngrub und
Kalteneggolsfeld. Begründung: Bereitstellung des Löschwassergrundschutzes für
Kalteneggolsfeld und Oberngrub. |
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Sanierung Hochbehälter Burggrub inkl. Installation einer
UV-Desinfektionsanlage. Begründung: Hygienestandards werden derzeit nicht
eingehalten. |
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Einzäunung der Quellfassung Burggrub einschl. Nachrüstung
Wasserspiegelmessung Tiefbrunnen 2. Begründung: Sicherheitsstandards werden derzeit nicht
eingehalten. |
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Neue Verbindungsleitung zwischen Oberngrub und Burggrub Begründung: Ersatz der maroden Leitung von Oberngrub nach
Teuchatz, deren genaue Lage zudem nicht bekannt ist. Die Leitung verläuft
über weite Strecken über Privatgrund. Durch die neue Leitung wird Teuchatz
zukünftig ebenfalls über das neu sanierte Druckerhöhungspumpwerk
Oberleinleiter mitversorgt. Damit steigt die Effizienz des neuen DPW und der
zugehörigen neu verlegten Druckleitung. |
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Auflassen ÜPW Zoggendorf und Anschluss Zoggendorf an die neue Zone 3 Begründung: ÜPW wird durch Anschluss Burggrub an Oberngrub
über neue Leitung überflüssig. Dadurch werden die Druckverhältnisse in
Zoggendorf verbessert. |
Zeitraum: 2027
bis 2031
Gesamtkosten: 2.610.000
EUR
Phase 4: Druckzone 4
Zur Druckzone 4 gehören die Gemeindeteile
- Herzogenreuth
- Geisdorf
- Lindach
- Teuchatz
- Tiefenpölz
Die Phase 4 umfasst im Wesentlichen folgende Maßnahmen:
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Neuerrichtung Hochbehälter Lindach inkl. DPW am Standort des
bisherigen Hochbehälters. Begründung: Vergrößerung des völlig unzureichenden
Speicherraums und Bereitstellung des Löschwassergrundschutzes. |
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Auflassen Hochbehälter Herzogenreuth. Begründung: Bei Erhalt des Hochbehälters müssten die
Wasserkammern aus hygienischen Gründen saniert und ein zusätzliches DPW für Herzogenreuth
installiert werden. |
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Neue Leitung Lindach – Teuchatz. Begründung: Neue Versorgungsschiene für Teuchatz zur
Effizienzsteigerung des DPW Oberleinleiter. |
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Auflassung der bisherigen Verbindungsleitung zwischen Teuchatz und
Oberngrub. Begründung: Leitung wird durch die o.g.
Maßnahmen überflüssig. |
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Auflassen Hochbehälter Teuchatz. Begründung: Eine andernfalls notwendige Sanierung wäre
unwirtschaftlich. |
Zeitraum: 2032
bis 2035
Gesamtkosten: 2.180.000
EUR
Gesamtkosten für die Phasen 1 bis 4: 10.740.000
EUR
Zeitraum Phasen 1 bis 4: 20
Jahre
Zusammenfassung
Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen werden folgende vorliegende Mängel der
Wasserversorgungsanlage Heiligenstadt behoben:
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Erhebliche Lücken in der Bereitstellung des Löschwassergrundschutzes. |
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Nicht eingehaltene Hygiene- und Sicherheitsstandards der bestehenden
Hochbehälter aufgrund des Alters der Bauwerke. |
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Lokal völlig unzureichende Druckverhältnisse. |
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Geringe Effizienz der erheblichen Investitionen im Zusammenhang mit
der Errichtung des DPW Oberleinleiter und der zugehörigen Druckleitung. |
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Veraltete Technik zentraler Versorgungseinrichtungen ohne
Ersatzteilverfügbarkeit. |
Beschluss:
Mit der ausgearbeiteten
Studie besteht Einverständnis. Es soll die Phase 1 mit einer Bausumme von
2.910.000 € für die Jahre 2015 bis 2020 baulich umgesetzt werden. Das
Ingenieurbüro Miller, Nürnberg soll einen Ingenieurvertrag für diese Maßnahme
vorlegen. Die Verwaltung wird beauftragt eine Verbesserungsbeitragskalkulation
auszuarbeiten und die Beträge sind in den künftigen Haushalten und
Finanzplanungen aufzunehmen. Mit den ersten Arbeiten soll im Jahre 2015
begonnen werden.
Abstimmung: |
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